Nach Jahrzehnten - 2022 Ermittlungen gegen Volkswagen in Brasilien wegen Sklavenarbeit
Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft hat im Mai 2022 ein Ermittlungsverfahren gegen Volkwagen im Fall der von VW in den Jahren 1974 bis 1983 betriebenen Rinderzuchtfarm Rio Cristalino im brasilianischen Bundesstaat Pará eingeleitet. Dabei geht es um die Ausbeutung von Sklavenarbeit, Menschenhandel und systematische Menschenrechtverletzungen.
Es ist vor allem dem Priester Ricardo Rezende von der Landpastorale CPT zu verdanken, dass die Vorgänge bis heute nicht in Vergessenheit gerieten. Auch die Brasilieninitiative Freiburg e.V. steht seit dieser Zeit mit Ricardo Rezende in Kontakt, unterstützt seine Bemühungen.
Auch wir als Brasilieninitiative in Freiburg machten mit Veranstaltungen und unserer Publikation auf die skandalösen Zustände aufmerksam.
Im Auftrag von VW untersuchte der Historiker Christopher Kopper ab 2016 das Verhältnis von VW während der Militärdiktatur (1964-1985). Dabei dokumentierte er unter anderem auch die sklavenähnlichen Verhältnisse auf der VW- Rinderzuchtfarm Rio Cristalino fest.
Historische Studie: "VW do Brasil in der brasilianischen Militärdiktatur 1964 -1985" in deutsch.englisch,portugiesisch:
https://www.volkswagenag.com/presence/konzern/documents/history/VW_B_DoBrasil_d_WEB.pdf
Die Aufnahme des Ermittlungsverfahrens am 19.Mai 2022 fand – sowohl in Brasilien als auch in Deutschland - ein breites Medienecho:
Berichterstattung in Deutschland (Auswahl)
Auch in Brasilien wurde das Thema aufgegriffen und im Gegensatz zu den deutschen Medien wurde Padre Ricardo Rezende, der die Missstände an die Öffentlichkeit brachte, erwähnt und kam zu Wort.
https://www.poder360.com.br/brasil/mpt-confirma-audiencia-com-volkswagen-sobre-trabalho-escravo/
https://br.noticias.yahoo.com/volkswagen-%C3%A9-acusada-trabalho-escravo-142857741.html
https://br.financas.yahoo.com/noticias/acusa%C3%A7%C3%A3o-m%C3%A3o-obra-escrava-em-091000620.html
https://economia.ig.com.br/2022-05-30/mpt-volkswagen-trabalho-escravo.html