Casa Taiguara Permanente - ein Traum?

"Abrigo Permanente" -  die Verwirklichung war das große Ziel für 2010/2011. Leider ergaben sich dann bei der Realisierung Probleme, so dass die Planungen nicht wie vorgesehen verwirklicht werden konnten. Worum geht es?


Nach der Schaffung von inzwischen vier Häusern für Straßenkinder (Casa Taiguara, CasaTaiguarinha, Casa Verde, República) war es das Anliegen ein Haus eröffnen zu können, in welchem die aufgenommenen Straßenkinder auch längere Zeit bleiben können. Die Nachfrage nach dauerhaften Aufenthalten wurde ein ständiges Thema in den „Casas Taiguara.“ Der Trägerverein „Moradia Associação Civil“ ermöglicht bisher nur vorübergehende Aufnahme, wobei das Kind bzw. der/die Jugendliche nur so lange bleibt, bis er/sie/es wieder in die Herkunftsfamilie eingegliedert werden kann bzw. hatte man das Ursprungsstadtviertel herausgefunden, musste das Kind in eine dort sich befindliche Einrichtung umwechseln.

 

Eine familiäre Wiedereingliederung lässt sich jedoch nicht immer realisieren; ein relativ großer Prozentsatz der aufgenommenen Kinderund Jugendlichen hat keine Eltern oder Erziehungsberechtigten, so dass ein dauerhafter Aufenthalt der einzige Weg für eine soziale Eingliederung darstellt.

Bisher sehen sich die bestehenden Einrichtungen der „Casas Taiguara“ in solchen Fällen gezwungen, Kinder und Jugendliche anderen Langzeiteinrichtungen zu übergeben, was für die Betroffenen eine ganze Reihe unangenehmer Folgen hat, vor allem, da sie auch häufig sozial und psychisch instabil sind: plötzliches Wegfallen eines geregelten Tagesablaufs, unvermittelter Abbruch der zwischen den Kindern und Jugendlichem und Betreuern während des Aufenthalts aufgebauten Gefühlsbindungen, der Abbruch der mit anderen Bewohnern der Häuser geschlossenen Freundschaften, Konfrontation mit neuen veränderten Tagesabläufen und den Gewohnheiten in der neuen Aufnahmeeinrichtung usw.

Genau diesen Bedürfnissen kommt die „Casa Taiguara“ für dauerhafte Aufenthalte „Abrigo Permanente“ entgegen: Kontinuität der zwischenmenschlichen Beziehungen und der im Zuge des Aufenthalts eingeübten neuen Verhaltensmustern.

Insgesamt arbeiten bisher in den vier Häusern 70 Personen (Erzieher, Psychologen, Sozialarbeiter, Verwaltungskräfte, Köchin, Nachtwächter) hauptamtlich. Zudem gibt es ehrenamtlich Arbeitende. Diese bieten Vorträge über Aids, Hygiene aber auch Aktivitäten wie beispielsweise Schmuck-und Bastelkurse, Capoeira und Hip-Hop an.

Die Lage des geplanten neuen Hauses war ideal für das Vorhaben, befindet es sich doch genau gegenüber den beiden Häusern Casa Taiguara und Casa Taiguarinha (6-12jährige) und bietet so eine ideale Ergänzung. „Moradia Associação Civil“ möchte jenen Betroffenen, die nicht in ihre Herkunftsfamilien reintegriert werden können und die während ihres Aufenthaltes große Verhaltensfortschritte gemacht haben, bis zur Altersgrenze von 18 Jahren ein sicheres und verlässliches Zuhause bieten.

Dieses Vorhaben konnte jedoch leider 2011 nicht realisiert werden. Einerseits nahm ein Großsponsor seine bereits getätigte Zusage zurück, andererseits stieg der Kaufpreis stark an. Augenblicklich (Stand: Januar 2012) gilt es den Unterhalt der verschiedenen Häuser zu sichern, dies ist nicht einfach, gilt es- trotz Unterstützung durch die Stadtverwaltung Sao Paulos - immer noch ca. die Hälfte der Kosten aus Eigenmitteln aufzubringen. Diese Eigenmittel können wiederum nur aus Spenden kommen, da die Arbeit mit Straßenkindern keine Arbeit ist, die unter produktiven Gesichtspunkten gesehen werden kann.
Dennoch hat unser Partner in Brasilien die Hoffnung auf eine Verwirlichung eines "Abrigo Permanente" nicht aufgegeben. Wir möchten dieses Vorhaben unterstützen, es soll nicht nur ein Traum bleiben.

Spenden für diese so wichtige Arbeit mit Straßnekindern unter dem Stichwort "Taiguara" bitte auf folgendes Konto:

Brasilieninitiative Freiburg e.V., Volksbank Freiburg, Konto-Nr. 250 548 06, BLZ 680 900 00

Amerika 21

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