Projektreise 2025 - Neues aus Fabio Sandei / Compaixão
Inzwischen umfasst die Arbeit mehrere soziale Einrichtungen, die der Bevölkerung in diesem armen Stadtteil zugutekommen. Gilmar ist der verantwortliche Leiter diese Projekts, hierbei unterstützen ihn Elias und Júnior bei den täglich anfallenden Arbeiten. Diese haben sich in den letzten Jahren stark ausgeweitet und anfangs 2025 gibt es über einhundert Beschäftigte.
Aktivitäten - Überblick
Im Haupthaus finden verschiedene Aktivitäten statt: im Hinterhaus ist der Verwaltungsbereich und die Küche angesiedelt, während sich im Vordergebäude im Erdgeschoss und dem 1. Stockwerk Behandlungsräume befinden. Im obersten Stockwerk (Anfang März 2025 im Rohbau) sind ein Operationsraum und einige Krankenzimmer vorgesehen. Hier sollen kleinere Operationen stattfinden.
Im Erdgeschoss liegt der Fokus auf der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Monatlich werden etwa 400 Menschen mit Behinderungen behandelt, darunter rund 100 Autisten. Zusätzlich gibt es „rollende Krankenstationen“ („Saúde nos Bairros“), Busse mit medizinischer Einrichtung, die für zwei Wochen in einem Stadtteil stationiert sind. Danach weiterziehen und nach sechs Monaten zurückkehren.
Das Team von Compaixão ist auch hier tätig, u.a. in folgenden Krankenstationen:
- Klinik in São Tomé de Paripe
- Klinik in Matatu Barro Protes
- Klinik in Paribe
In der Nähe des Zentrums gibt es noch eine weitere Krankenstation, die sich hauptsächlich auf die Bedürfnisse von Frauen konzentriert.
Zum Projekt gehören desweiteren drei Kinderkrippen:
* Kinderkrippe São Paulo (die älteste) mit 100 Kindern
* Kinderkrippe Providência mit 200 Kindern (derzeit im Bau)
* Kinderkrippe Fabio Sandei mit 200 Kindern
Im obersten Stockwerk der Kinderkrippe Fabio Sandei (eröffnet 2024 u.a durch die Unterstützung durch die Brasilieninitiative Freiburg e.V.) finden auch verschiedene Aktivitäten wie Capoeira, Tanz und Ballett statt.
Geplante Entwicklungen:
Das Projekt Fabio Sandei - Compaixão leistet wertvolle Arbeit im Stadtteil von São Cristóvão, indem es medizinische Versorgung, Bildungsangebote und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen bietet. Wir möchten diese Arbeit weiter unterstützen und würden uns nicht nur über Spenden sondern auch über Interessenten an unserer Arbeit freuen.
Ein zentrales, neues Projekt ist das geplante Berufsausbildungszentrum (Centro de Profissionalização), das bisher nur auf dem Papier existiert. Das Grundstück wurde erworben und es ist zunächst eine Bäckereiausbildung geplant.
Die Finanzierung des Gebäudes stellt eine große Herausforderung für die kommenden Monate dar.
Spenden bitte auf das Konto der Brasilieninitiative Freiburg e.V.
Volksbank Freiburg IBAN: DE88 6809 0000 0025 0548 06
• Stichwort: Berufsausbildung
Begegnungen:
Eine Fahrt mit Elias zu Neuza, die seit dem letzten Besuch mit ihrer Familie umgezogen ist, lässt erahnen dass Veränderungen möglich sind. Neuza zeigt stolz ihren neuen Herd und Kühlschrank, es ist der Familie gelungen aus einer menschenunwürdigen Wohnsituation (kleine Küche ohne Fenster, ein Zimmer für sechs Personen) auszuziehen. Auch die neue Wohnung hat Schimmel an den Wänden, dennoch ist es ein großer Fortschritt gibt es doch jetzt ein Zimmer mehr. Ihr Sohn JP – Paulo ist behindert, und sie erhält für ihn einen Mindestlohn, darf jedoch nicht mehr arbeiten. Ihr Mann Paulo ist mittlerweile bei Fabio Sandei angestellt und verdient umgerechnet etwa 320 € im Monat. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung im Vergleich zu früher dar, als die Familie mit selbst hergestelltem Spülmittel und dem Verkauf von Flipflops, die verziert wurden, versuchte über die Runden zu kommen.
Krankenstationen:
Am Beispiel des Besuchs der „rollenden Krankenstation“ in Paribe, die von Rosie geleitet wird, wird deutlich, wie sinnvoll diese Einrichtung ist. Monatlich werden etwa 2000 Menschen behandelt. Auch in São Tomé de Paripe ist die „rollende Krankenstation“ aktiv. Der Omnibus „Saúde nos Bairros“ ist für zwei Wochen vor Ort und kehrt in etwa sechs Monaten zurück. Täglich werden hier 400 bis 500 Menschen untersucht. Edileide, die Koordinatorin, arbeitet von 6:40 bis 16:00 Uhr. Der Ablauf der Untersuchungen ist stets gleich: Registrierung, Platz nehmen, warten und dann die Behandlung, die schneller erfolgt als über das öffentliche Gesundheitssystem (SUS). Jede(r) hat die Gewissheit am gleichen Tag behandelt zu werden.