2018 - Der Beginn

Ein Alternatives Projekt in Brasilien.
In der Ausgabe 158 der BrasilienNachrichten berichteten wir, dass wir im Nordosten Brasiliens mit Unterstützung des BMZ ein neues Projekt gestartet haben. Von unserem Projektpartner Christoph Ostendorf, dem Leiter des CCBA in Recife, erreichte uns folgender Bericht.

Bei einem Treffen kam das Projektteam Ende des letzten Jahres auf die Abkürzung „AGREGA“, die den portugiesischen Titel „Agroecologia com Energias Alternativas“ widerspiegelt, gleichzeitig aber auch eine gute Dosis Solidarität und Gemeinschaftssinn beinhaltet. So bedeutet das portugiesische Verb „agregar“, das dem Fremdwort „aggregieren“ entspricht, soviel wie „vereinigen“.
Ganz in diesem Sinne war die erste partizipative Projektphase (September 2018 bis Februar 2019) von zahlreichen Treffen im CCBA (Centro Cultural Brasil Alemanha) und in den vier Munizipien Exu, Afogados da Ingazeira, Pesqueira und Brejo da Madre de Deus geprägt.

Im Rahmen von zwei Workshops wurden im November und Dezember 2018 Projektmodelle zu kleinräumiger Bewässerung, Fischzucht und Bewässerung, Aquakultur, Produktionseinheiten zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Schutz von Quellgebieten vorgestellt, die jeweils Agroökologie und Solarenergie zusammenbringen. An den Workshops nahmen auch Professoren des IFPE – Instituto Federal de Pernambuco (technische Berufs- und Fachhochschule) und der UFRPE – Universidade Federal Rural de Pernambuco (Rurale Bundesuniversität von Pernambuco) teil, die als Kooperationspartner für das Projekt AGREGA gewonnen werden konnten.
Während der Workshops erhielten VertreterInnen verschiedenster Kleinbauernvereinigungen die Gelegenheit, ihr Wissen bezüglich der Einsatzmöglichkeiten alternativer Energien zu erweitern, über eigene Erfahrungen zu berichten und die vorgestellten Projektmodelle aufgrund ihrer eigenen Lebensrealität auf ihre Umsetzbarkeit hin zu prüfen. Bei Besuchen des Projektteams in den vier Munizipien wurden die ersten Projektideen dann noch ausführlicher mit Kleinbauernfamilien besprochen.
Anfang des Jahres erhielten die interessierten Gruppen in den vier Munizipien ein detailliertes Projektformular, womit sie dann eigenständig und in wiederholter Rücksprache mit dem Projektteam ihre Projektvorschläge ausarbeiteten. Aufgrund der eingereichten Vorschläge konnten die geplanten acht Kleinprojekte einschließlich der jeweiligen Photovoltaiksysteme bereits näher definiert werden. Derzeit werden Angebote von Firmen eingeholt. Die Aussicht ist, dass diese Firmen dann in den Monaten Juni bis August die Installation der Photovoltaiksysteme bis hin zur Genehmigung beim lokalen Energieversorger garantieren.
Erste konkrete Aktionen des Projekts gab es im Mai bereits bei den Xukurus-Indios in Pesqueira. Mit Unterstützung von AGREGA koordinierten Vilmar Lermen und seine Frau Silvanete – unsere Projektpartner in Exu – bei den Xukurus einen dreitägigen Kurs, der praktische Kenntnisse zur Anlage von Agroforstsystemen vermittelte.

Im Gebiet der Xukurus-Indios soll ein Photovoltaiksystem neben der Versorgung ihres Zentrums die Bewässerung von zwei kleinen Flächen sicherstellen. Eine große Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 72.000 Litern, die auch Teil des Projekts ist, wurde gerade fertiggestellt. Eine Reportage über den Kurs findet man auf der Webseite des Projekts AGREGA.
Dort gibt es neben den aktuellsten Neuigkeiten auch Artikel und Bilder zu den beiden Workshops des Projekts im letzten Jahr.

Christoph Ostendorf leitet das CCBA und ist unser Ansprechpartner in Brasilien

Spenden bitte unter dem Stichwort „Agroökologie“ auf das Konto der
brasilieninitiative f r e i b u r g  e.V.
IBAN: De88 6809 0000 0025 0548 06

Amerika 21

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